Die 2011 einberufene Bundestags-Enquete zu Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität kann sich nicht über die Bedeutung und Inhalt des Wachstumsbegriffs und auch nicht über die fehlende oder vorhandene Notwendigkeit von Wachstum einigen. Das stellte sich heute anlässlich der vorläufigen Ergebnispräsentation der Projektgruppe 1: Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Geselllschaft. Die Gruppe war nicht im Stande, eine einheltiches Papier vorzulegen, sondern wird zwei präsentieren, in denen sich die in Kernbereichen divergierenden Ansichten zur Notwendigkeit von Wirtschaftswachstum widerspiegeln. Damit reflektiert die Enquete genau den derzeitigen Stand des Konflikts zwischen Befürwortern dauerhaften Wachstums und einer zunehmenden Menge an Zweiflern, die glauben, dass es auf einem begrenzten Planeten kein unbegrenztes materielles Wachstum – welcher Art auch immer – geben kann.
Dieser Stand der Dinge macht es unwahrscheinlich, dass die Enquete insgesamt zu einem sinnvollen Konsens findet. Vielmehr steht zu befürchten, dass der Graben zwischen Wachstumsbefürwortern und -gegnern weiter geöffnet wird. Was ja nun leider auch der Tatsache entspricht, dass man nicht gleichzeitig wachsen und nicht wachsen kann. Man darf gespannt sein, ob und wie wie das mit Spannung verfolgte Gremium aus diesem Dilemma herausfindet (und das im Wahlkampf, die Chancen stehen also nicht gut).

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