Die zeitschrift Politiksche Ökologie beschäftigt ich in ihrer aktuellen Ausgabe vom Dezember 2014 schwerpunktmäßig mit dem Thema Klimaschutz und hier mit der Frage, ob ein neues, weltweites Abkommen endlich in Reichweite ist. Allerdings war zum Redaktionsschluss die relativ ergebnislos verlaufene Klimakonferenz von Lima noch nicht gewesen. Daher sind die Texte weitgehend noch guter Hoffnung dahingehend, dass die für Ende 2015 in paris geplante Weltklimakonferenz tatsächlich schaffen könnte, ein neues, weltweites Klimaabkommen zu formulieren. Man fragt sich bei der Lektüre, ob das wohl auch so gewesen wäre, hätten die Autoren den Verlauf der Lima-Konferenz gekannt.
Wie dem auch sei: Die Texte des Bandes stammen von renommierten Akteuren der Klimapolitik, häufig von Forschungsinstituten wie dem Wuppertal Institut, dem Potsdam-Institut für Klimaforschung, aber auch von Universitäten oder aus NGOs wie Greenpeace. Der inhaltliche schwerpunkt teilt sich in drei große Abschnitte. Der erste von ihnen befasst sich in sechs Beiträgen mit dem Status der aktuellen Klimapolitk. Ein sehr interessanter Beitrag untersucht 93 klimaskeptische Buchpublikationen auf ihre Argumentation und kommen zu dem Schluss, dass häufig „Schuldige“ für die Behauptung der Klimakatastrophe gesucht werden, weil das Problem für die meisten Einzelnen in den Industrienationen schwer fassbar, abstrakt und beängstigend ist. Da ist es weit einfacher, den Verdacht, das Problem zu „erfinden“ auf konkrete, greifbare personen und deren angeblich unlautere Absichten oder Motive zu lenken.
Abschnitt 2 befasst sich in mehreren Beiträgen mit der Rolle der NGOs hier und in anderen Weltgegenden. Abschnitt 3 versucht sich in einer vorsichtig optimistischen Zusammenschau der weltweiten Betrebungen, das Klima vielleicht doch noch in für die Menschheit verträglichen Bahnen zu halten. Einzelne Bieträge beschäftigen sich mit internationalen Klimaclubs, Klimaabkommen zwischen den großen Bremsern China und USA, internationalen Klimakonferenzen insgesamt und schließlich konkret mit der für 2015 geplanten großen Klimakonferenz in Paris.
Ansonsten enthält das Heft wie üblich neben dem Schwerpunkt weitere interessante Beiträge. Einer von ihnen befasst sich mit der aktuellen Frage, was das geplante Freihandelsabkommen TTIP für die kommunale Daseinsfürsorge bedeuten könnte.
Bibliographie: Oekom-Verlag (Hrsg): Klimaschutz – Neues Abkommen in Sichtweite? Ausgabe Dezember 2014 der Zeitschrift Politische Ökologie, 32. Jahrgang, ISSN 0933-5722_B_8400 F, broschiert, Din-A-5-Format, 17,95 Euro.