Kürzlich erregte eine Studie der EZB großes Aufsehen, die zu dem Ergebnis kam, die Bewohner vieler Südländer seien eigentlich reicher als die Deutschen. Sven Giegold, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Fraktion im Europaparlament, weist nun in einem Beitrag auf seinem Blog mit weiteren Nachweisen darauf hin, dass diese Studie methodische Unschärfen hat, die auch die EZB selbst anspricht, die aber in der Presse selten angesprochen werden. Die Mängel im Einzelnen:
– Forderungen an Sozial-/Rentenversicherungen sind nicht einbezogen
– Immobilien wurden mit Preisen von 2008 bis 2010 bewertet
– Vermögen wird pro haushalt, nicht pro Person angegeben (mehr Personen wie oft im Süden = weniger Vermögen pro Person)
– Selbsteinschätzung des Vermögens (Fehleinschätzungen z.B. des Immobilienwertes nicht ausgeschlossen)
– Wohnsitz, nicht Lebensschwerpunkt entscheiden (Reiche deutsche Rentner auf Mallorca zählen zu Spanien, nicht zu Deutschland).
Vielleicht ist also deutsches Wehklagen insgesamt doch weniger gerechtfertigt.