Vor vollem Haus – gekommen waren rund 250 Leute – referierte Niko Paech wieder einmal seine bekannten Thesen zum Aufbruch in eine nachhaltige Gesellschaft durch Abschied von einem Teil der Industrieproduktion, Rückkehr zu Eigenarbeit etc. Eine sehr angeregte Diskussion schloss den Abend ab. In dieser stellte sich heraus, dass Paech davon ausgeht, der Mensch sei „gut genug“, um beim Fehlen von ausreichend Energie nicht wieder darauf zu verfallen, seine Mitmenschen zu versklaven statt Kohleflöze anzugraben – eine These, an der die Autorin offen gesagt angesichts der weltweiten Entwicklungen erhebliche Zweifel hegt. Außerdem meint Paech, dass seine Modelle heute selbstverständlich nicht mehrheitsfähig seien, dass es also erheblicher negativer Einschnitte oder Entwicklungen, zum Beispiel des Zusammenbruchs kompletter Versorgungsstrukturen, bedürfe, bis Menschen sich freiwillig auf sein „Reduce-to-the-max-Modell“ (Überflüssiges weglassen, vorhandene Konsumgüter länger nutzen, reparieren oder weitergeben sowie miteinander teilen) einlassen würden. Zynisch gesprochen: In Griechenland sollte sich demnächst prima das Entstehen einer nachhaltigen Gesellschaft beobachten lassen. Ich bin gespannt. Ein weiterer interessanter VOrschlag betraf die Schulden dieser Welt. Fir sie schlug Paech schlicht einen Lastenausgleich (eine Fundstelle für viele) vor und steht damit nicht allein: Die idee taucht immer wieder auf, und wahrscheinlich wird sie sich sogar durchsetzen. Denn man kann von niemandem nehmen, der nun mal nichts hat, auch wenn das in den momentanen Sparkurs-Tiraden immer wieder so verlautet.

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