Im schönen Wonnemonat Mai kommt ein Büchlein eines ZEIT-Autors auf den Markt, das den Trompetern für auch vollkommen überteuerte Investments in Gold und Immobilien den Wind aus den Segeln nehmen will. Das Werk beschreibt auf überschaubaren 140 Seiten (ich habe sie auf Hin- und Rückweg zu einem Fest in der S-Bahn gelesen), warum die Idee, die Gelschwemme der Staatsbanken bedeute Inflation, möglicherweise Blödsinn ist und vielleicht viele Menschen viel Geld kosten wird, denjenigen nämnlich, die ihr Vermögen in Einzimmerwohnklos für 150000 Euro stecken, nur damit die Inflation, die vermeintlich kommt, ihnen das Geld nicht wegfrisst.
Gerade auf dem Hintergrund der letzten Zinssenkung der EZB auf 0,5 Prozent ist das ein sehr interessantes Thema, das hier gekonnt aufbereitet wird. Selbst wenn man sich nicht so wahnsinnig für Geldpolitik und Finanzwesen interessiert, ist dieses Buch eine gute Chance, den in vielen Medien verbreiteten Zeitgeist (Kauft Immobilien! Kauft Gold! Sonst frisst die Inflation Euer Geld!) einmal gegen den Strich zu bürsten und damit frischen Wind ins Oberstübchen zu pusten. Ob man der Meinung des Autors nun zustimmt oder nicht, ist dabei für die meisten, die eh nicht viel zu investieren haben, wahrscheinlich wohl eher unerheblich. Die würden übrigens, so der Autor, von einer Inflation eher weniger Schaden haben, weil sie nämlich nichts zu verlieren haben.
Bibliographie: Mark Schieritz, Die Inflationslüge. Wie uns die Angst ums Geld ruiniert und wer daran verdient. Aus der Reihe Knaur Klartext. München, Mai 2013. 140 Seiten, Broschur, 7 Euro. ISBN 978-3-426-78633-8