Der vom WWF regelmäßig erstellte Living Planet Report 2014 ist online. Es ist der neunte derartige Bericht. Fazit: ernüchternd. Alles Gerede über Umweltschutz bleibt hinter dem weit zurück, was nötig wäre, um der Menschheit (und den anderen Spezies sowieso) ein gutes Leben auf dem Planeten zu sichern. Das Wichtigste in Kurzform gibt es hier. Einige Fakten:
– Rückgang der Biodiversität im Durchschnitt um 30 Prozent seit 1970, in einigen Bereichen um bis zu 70 Prozent. Abgestürzt sind z.B. die Bestände von rotem Thunfisch und von Albatrossen, Tiger und Flussdelfine und auch der Kabeljau (minus 74 Prozent!). Erholt hat sich der Fischotter. Besonders groß sind die Artenverluste in den Tropen.
– Ressourcenverbrauch 50 Prozent über Nachhaltigkeitslevel
– nur noch 1,8 ha Biokapazität pro Person (Fläche mal Bioproduktivität der Fläche), realer Verbrauch 2,7 ha (das ist der überschießende Ressourcenverbrauch). Ökologischer Fußabdruck wächst zwischen 1961 und 2008 in der EU am meisten, den größten haben die USA.
– Einkommensschache Länder haben wegen Bevölkerungsanstieg um mehrere hundert Prozent gestiegenen Gesamt-Ökofußabdruck, obwohl der Fußabdruck pro Person dort sogar GESUNKEN ist!
– Stadtbewohner emittieren über 70 Prozent des Kohlendioxids
– 2,7 Milliarden Menschen in Regionen, wo mindestens einen Monat im Jahr das Wasser knapp ist
– Abholzung/Waldvernichtung erzeugt ca. 20 Prozent des weltweiten Kohlendioxids (Treibhausgas)
– Umsteuern ist möglich, erfordert aber unangenehme Entscheidungen.
Die neuesten ausgewerteten Daten zur Biodiversität etc. stammen aus dem Jahr 2008, was schon relativ veraltet wirkt. Warum kein neueres Datenmaterial verwendet wurde, findet sich in dem Bericht nicht – besser dürfte es kaum geworden sein.
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Das Bild (Quelle: WWF Living Planet Report) zeigt, wer am meisten Ressourcen verbraucht. Je dunkler die Fläche, desto größer der Verbrauch.

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