Die Chemiebranche ist eine der mächtigsten der Wirtschaft, und sie baut bis heute entscheidend auf der Nutzung von Erdöl auf. Die Energiewende ist also zwangsweise wohl auch eine Chemiewende, und genau von dieser handelt das Buch „Stoffwechsel“ von Herrmann Fischer, Chemiker und Geschäftsführer von Auro Naturfarben und insofern absolut glaubwürdig. Wer verstehen will, was der Abschied vom Öl für die Chemieindustrie und die Verbraucher bedeutet und wie weit oder besser nicht weit die Entwicklung hier schon fortgeschritten ist, sollte dieses Buch lesen. Darin erläutert der Autor, ohne mit für viele rätselhaften chemischen Strukturdiagrammen um sich zu werfen, was ölbasierende Chemie energetisch bedeutet, warum wir uns von ihr verabschieden müssen und wie die Alternativen funktionieren. Die basieren – wen wundert`s letztlich natürlich vollkommen auf der von der Sonne auf die Erde eingestrahlten Energie und den so erzeugten Pflanzen, Farben, Wirkstoffen (in Pflanzen) etc. Das Ganze liest sich manchmal fast wie ein Krimi, manchmal auch etwas betulich, auf jeden Fall aber immer interessant und lehrreich. Das Buch öffnet die Augen dafür, dass der Abschied vom Öl weit mehr bedeutet als nur Solarpaneele aufs Dach zu schrauben.

Die bibliographischen Daten:

Fischer, Hermann: Stoffwechsel. Auf dem Weg zu einer solaren Chemie für das 21. Jahrhundert. Gebunden, 301 Seiten, Kunstmann-Verlag, München 2012. ISBN9-783888-977848, 19,95 Euro.

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